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Mittwoch, 14. Januar 2015

Katzenwinter

Auf leisen Samtpfoten schleicht sie durch den Schnee. Mit Bedacht setzt sie eine Vorderpfote vor die andere. Die Hinterpfote schüttelt sie dabei jedes Mal aus. Nasser, kalter Schnee klebt daran. Ein Wunder, dass sie es überhaupt bis nach draußen geschafft hat. An ihrer Stelle hätte ich mein warmes Plätzchen am Kamin nicht verlassen. Doch dafür ist sie dann doch zu neugierig, was ich dort draußen in ihrem Revier treibe. Ich gehe in die Hocke. Wir schauen uns beide an, sie zittert leicht vor Kälte, genauso wie ich. Ein leises „Brrr“ und ein Stupser an meiner Hand bedeuten mir „Los, lass uns wieder reingehen.“ Ich kann nur zustimmen. Ich folge ihren Spuren im Schnee, sie tapst nun schneller neben mir her. Wir können es beide kaum erwarten und eilen zurück zu unserem Plätzchen am Kamin. Sie kuschelt sich auf mir ein, blinzelt mir noch einmal zu und sagt mir dabei „So lässt sich der Winter am besten aushalten.“ Recht hat sie.